Event Thusis
"KONTRABACH"


Beschreibung
KONTRABACH<>David Sontòn
«Kontrabach ist tief, Kontrabach ist düster, trotzdem ist Kontrabach ein Elebnis für jedermann, eine Horizonterweiterung.»
In den Arrangements von Kontrabach zeigt sich J.S. Bachs Musik von einer ganz eigenen, neuen Seite. Die Besonderheit ist die sehr eigenwillige und gewagte Instrumentierung mit Kontrabassklarinette und Kontrabass. Marc Lardon und Daniel Sailer gelingt mit ihren Interpretationen der Spagat zwischen Barock und Gegenwart. Die Musik klingt meist zwei Oktaven tiefer, als gewohnt, Akkorde erinnern teilweise eher an Clusters aber die Musik bleibt trotzdem jederzeit harmonisch und verständlich und besticht gleichzeitig durch eine neue Qualität und Eigenständigkeit.
In den letzten 7 Jahren haben wir mit unserem Duo ausschliesslich Musik von J.S.Bach interpretiert, doch nun ist es an der Zeit, den Schritt in die Gegenwart zu vollziehen. Wir wollen mit unserem Duo auch zeitgenössische Musik spielen, wofür die Besetzung geradezu prädestiniert ist. Doch für Kontrabassklarinette und Kontrabass gibt es verständlicherweise kaum Literatur. Daher haben wir den Bündner Komponisten David Sontòn angefragt, ob er für uns ein Stück schreibt.
Sontòn’s Komposition "La harpa da taghel" für Kontrabassklarinette, Kontrabass und Tonband nimmt Bezug auf den Bündner Schriftstellers Theo Candinas. Das Stück dauert ca. 30 Minuten und bildet eine Hälfte des Programms, die andere Hälfte wird Musik von J.S. Bach sein.
Wir werden im Konzertprogramm, Sontòns Komposition die Musik von J.S.Bach gegenüberstellen und hoffen so, auch einem breiten Publikum zeitgenössische Musik näher zu bringen.
Marc Lardon, Kontrabassklarinette
Daniel Sailer, Kontrabass
Als rätoromanischer Komponist vertonte ich schon mehrere Texte dieser Sprache,
wie «La canzun dil bau», «La canzun da Sontga Margriata», die Sage «La metta da fein», «Sospiroso» von Arnold Spescha oder «Daspö ons» von Leta Semadeni.
Auf der Suche nach einer geeigneten Textgrundlage kam ich bald einmal auf den für mich sehr wichtigen romanischen Schriftsteller Theo Candinas. Zum einen, weil er so einzigartig war unterhalb seiner schreibenden Kollegen, zum anderen, weil er es wie kein anderer seiner Zeit wagte,
in scharfem gesellschaftskritischen Ton die Gegenwart zu beleuchten. Was ihm nicht nur Freunde brachte...
Eine der engen Verbindungen mit den beiden Musikern von Kontrabach ist ebenfalls die kritische Beleuchtung unserer Gesellschaft sowie deren Zusammenhang mit der Geschichte.
Dies führte schliesslich zur Kombination von Theo Candinas’ Denken mit der Musik von Johann Sebastian Bach, der aus musikalischer Sicht ebenfalls einzigartig war für seine Zeit und das Musikschaffen bis heute wesentlich mitprägt.
Die Recherche im Bereich der tiefen Instrumente führte mich zu einem ganz speziellen Instrument aus keltischer Zeit (hier nochmals eine Verbindung zu Graubünden und zur Vergangenheit), jedoch nicht aus unserer Region, sondern ein Instrument aus Island, nämlich die Tagelharfe.
Diese urtümliche, mit Bogen gestrichene Handharfe zeichnet sich durch ihre sehr tiefe Lage und den ziemlich lose gespannten Saiten aus.
Der Klang dieses Instrumentes besticht den Zuhörenden durch seinen ruhigen, düsteren aber auch besänftigenden Charakter. Das wiederum führte mich zum Eingangschor des wohl gewichtigsten Werkes von Bach, nämlich die Matthäuspassion. Die ersten 10 Takte aus dieser «Ouverture» von Bach bilden das musikalische Grundmaterial des ganzen Stücks. Inspiriert durch die gewaltige Länge der Matthäuspassion habe ich beschlossen, ein ebenfalls für ein Duo sehr langes Stück zu komponieren mit einer Dauer von über 30 Minuten, da ich diesbezüglich keine Einschränkung von «Kontrabach» hatte.
David Sontòn Caflisch
Veranstaltungsort
Röm.-kath. Kirche Gut Hirt
Neue Kirchstrasse, 7430 Thusis
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