Forschung
Forschung im Naturpark Beverin
Der Naturpark Beverin engagiert sich für Forschungsarbeiten zum Naturpark oder im Parkgebiet. Unser Engagement umfasst zum Beispiel
- Entwicklung und Betreuung von angewandten Forschungsprojekten im Rahmen von Bachelor- und Masterarbeiten
- Forschungsarbeiten im Zusammenhang mit der Steinbockkolonie Safien-Rheinwald
- Forschungsprojekt «Biologie, Förderung und Schutz von Feldlerchenbeständen in der subalpinen und alpinen Stufe der Schweiz» und Wanderausstellung über wiesenbrütende Vögel im Naturpark Beverin. Untersuchungen der Schweizerischen Vogelwarte am Schamserberg zeigen, dass kaum eine andere Gegend der Schweiz eine vergleichbar hohe Feldlerchendichte aufweist.
- Durchführung Tag der Artenvielfalt
- Obstbauminventar in Valendas
- Monitoring seltener Tier und Pflanzenarten
Ökologische Infrastruktur
Der Kanton Graubünden hat gemeinsam mit dem Parc Ela, der Biosfera Val Müstair und dem Naturpark Beverin beim Pilotprojekt «Förderung der Ökologischen Infrastruktur in Pärken von nationaler Bedeutung» ein Projekt eingereicht. Das Bundesamt für Umwelt stellte dem Kanton finanzielle Mittel zur Verfügung, damit in drei Naturpärken während zwei Jahren (2016 – 2017) die Qualität von wichtigen Lebensräumen untersucht und gezielt Förder- und Aufwertungsmassnahmen entwickelt werden konnten. Im Rahmen dieses Projekts wurde die Ausgangslage für die umfangreichen Entbuschungsarbeiten von Trockenwiesen und Weiden, für die Biodiversitätsförderung in Laubwäldern, Kartierung der Quellen und Projekte wie die Wildtierbeobachtungspunkte, die Ausstellung Wiesen und Weiden am Schamserberg oder das Ranger-Projekt geschaffen. Daraus hat sich das Forschungsprojekt ValPar.CH ergeben, das als schweizweites Pilotprojekt «Inwertsetzung der Ökologischen Infrastruktur in Pärken» im Rahmen des «Aktionsplans Strategie Biodiversität Schweiz (AP SBS)» bis 2024 durchgeführt wird.
Es ist wichtig, dass die Schweiz über funktionsfähige ökologische Infrastrukturen verfügt. Unter Ökologische Infrastruktur (admin.ch) sind weitere Informationen zu diesem Thema ersichtlich.
Weitere Forschungsprojekte
Geschwollenes Skorpionsmoos
Das Geschwollene Skorpionsmoos ist eine sogenannte endemische Art. Dies bedeutet das dieses Moos nur an einem einzigen Ort in der ganzen Schweiz vorkommt. Am Lai Pintg auf der Alp Anarosa gibt es einen üppigen Bestand welcher durch den Moosexperten Norbert Schnyder entdeckt und kartiert wurde. Im Ramen des Monitorings wird alle drei Jahre geprüft wie sich der Bestand entwickelt.
Tag der Artenvielfalt
In Zusammenarbeit mit dem Projekt Faszinatur der Stiftung Valendas Impuls wurde in Valendas 2016 ein Tag der Artenvielfalt durchgeführt. Innerhalb eines Tages konnten 18 Forscher und Spezialisten rund 700 Pflanzen- und Tierarten bestimmen. Für interessierte Besucher fanden zudem Exkursionen statt, um das Bewusstsein für die artenreichen Lebensräume zu fördern.
Feldlerchen am Schamserberg
Im Naturpark Beverin startete 2016 ein Forschungs- und Förderungsprojekt der Schweizerischen Vogelwarte zur Feldlerche. Die Feldlerchenbestände sind in den letzten Jahrzehnten in der Schweiz stark zurückgegangen. Die Hälfte der Feldlerchen kommen noch in Gebieten über 1000 m ü. M. vor; insbesondere in subalpinen und tieferen alpinen Lagen. Um wichtige Kenntnislücken zu den Feldlerchenbeständen in diesen Höhenlagen zu schliessen, wurde 2016 ein vierjähriges Forschungs- und Förderungsprojekt mit einem Pilotjahr am Schamserberg gestartet. Die beiden Biologinnen Pauline Sutter und Claire Lischer-Guyot führten am Schamserberg Kartierungen durch. Kaum eine andere Gegend der Schweiz weist noch eine Feldlerchendichte wie der Schamserberg auf. Anhand der Eindrücke im Feld und der Kartierungsresultate kann vermutet werden, dass das Lebensraum-Mosaik von Fettwiesen und Magerrasen sowie der geringe Anteil an Hochstrukturen in der Landschaft für die hohen Feldlerchen-dichten am Schamserberg entscheidend sind.
Steinwild
Rund um den Piz Beverin liegt das eidgenössische Jagdbanngebiet Beverin, wo die Steinbockkolonie Safien-Rheinwald mit rund 350 Tieren beheimatet ist. Vor einigen Jahren konnte man bis zu 40 Tiere im Gebiet des Carnusapasses beobachten. Heute sind die Böcke in kleineren Verbänden von 15 bis 20 Tieren auf dem gesamten Gebiet zu beobachten. Ob die über die Jahre gestiegene freizeittouristische Nutzung dafür verantwortlich ist Gegenstand der Untersu-chungen der Wildbiologen der ZHAW. Bisher konnte jedoch kein Zusammenhang mit wachsendem Freizeittourismus nachgewiesen werden.
Kontakt
Fabian Freuler | 081 650 70 14 | fabian.freuler@naturpark-beverin.ch